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Warum die deutsche Regierung darüber berät die Vorgaben für das Glücksspiel zu überarbeiten: Was auf Nutzer, Betreiber und Behörden zukommen könnte

Alle Zeichen weisen darauf hin, dass es zu einer Überarbeitung der bestehenden Regeln für das lizenzierte Glücksspiel in Deutschland kommen könnte. Die Behörden und die deutsche Regierung ziehen ihre Bilanz aus den letzten vier Jahren, in denen der Glücksspielstaatsvertrag die deutsche lizenzierte Branche bestimmte. Mit der Ausarbeitung und der Verabschiedung des Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021 […]

Was auf Nutzer, Betreiber und Behörden zukommen könnte

Alle Zeichen weisen darauf hin, dass es zu einer Überarbeitung der bestehenden Regeln für das lizenzierte Glücksspiel in Deutschland kommen könnte. Die Behörden und die deutsche Regierung ziehen ihre Bilanz aus den letzten vier Jahren, in denen der Glücksspielstaatsvertrag die deutsche lizenzierte Branche bestimmte.

Mit der Ausarbeitung und der Verabschiedung des Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021 verfolgte die Regierung einige klare Ziele. Zum einen sollte die Branche strukturiert werden und auf zentraler Ebene von der zuständigen Behörde (GGL) überwacht und verwaltet werden. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder wurde damit beauftragt, streng gegen nicht lizenzierte Glücksspielangebote aus dem Ausland und dem Inland vorzugehen. Gleichzeitig steht der Schutz der Nutzer im Vordergrund, denn durch Systeme wie OASIS wurde Spielern die Option gegeben, sich auf eigene Faust von jeglicher Glücksspielaktivität auszuschließen. Bis zum heutigen Tag konnten die selbst gesteckten Ziele jedoch bloß zu einem gewissen Teil umgesetzt werden. 

Laut offiziellen Angaben der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder wurden im Jahr 2024 mehr als 1.700 Strafverfahren gegen die Betreiber von unregulierten Glücksspielangeboten in Deutschland eingeleitet. Dies ist ein deutlicher Anstieg von circa 30 % gegenüber dem Jahr 2023. Quelle ist der offizielle Tätigkeitsbericht der Behörde. Laut offiziellen Daten, welche von der BZgA gesammelt, analysiert und veröffentlicht wurden, weisen um die  6,1 % der erwachsenen Einwohner Deutschlands ein riskantes Glücksspielverhalten auf. Ganze 2,4 % sind pathologische Spieler und bereits von einer ausgeprägten Glücksspielsucht betroffen. Aufgrund dieser Faktoren gehen zahlreiche Experten davon aus, dass die geplante Überarbeitung des Glücksspielstaatsvertrags im kommenden Jahr wichtige Segmente der deutschen Glücksspielbranche völlig neu gestalten könnte und an die Ausgangslage anpassen könnte.

Struktur der Glücksspiellizenzierung und die Transparenz der Branche im Fokus

Die deutsche Politik beschäftigen sich zunehmend mit der Frage, ob die bestehenden Anforderungen, um eine deutsche Glücksspiellizenz zu erhalten, ausreichend sind oder einer Anpassung unterzogen werden müssen. 

Das Thema Transparenz, technologische Standards und die Rolle der digitalen Kontrollsysteme rücken immer weiter in den Fokus. Vieler Nutzer greifen verstärkt auf Online Vergleichsportale zu, um legale Betreiber von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Dort prüfen sie regulatorische Anforderungen wie eine Schnittstelle zum OASIS-Sperrsystem oder die Architektur von Einzahlungs- und Einsatzlimits. Solche Vergleichsportale können bei der Orientierung helfen, ein Portal zu finden, welches als seriöses bestes Online Casino gilt. Lizenzstatus, Schutzmechanismen und Transparenzkriterien werden auf den meisten Informationsseiten systematisch bewertet und übersichtlich dargestellt.

Die Landesministerien zahlreicher deutscher Bundesländer sprechen sich dafür aus, die Anforderungen für die Vergabe von Glücksspiellizenzen zu aktualisieren. Dazu gehören verpflichtende Risikoanalyse-Modelle, transparente Darstellung der technischen Sicherheitsarchitektur und standardisierte Prüfmechanismen für Boni. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder merkt an, dass eine große Anzahl von Betreibern bisher nur die absoluten Mindestanforderungen erfüllt. Komplexere Schutzmechanismen und Tools werden bis dato nicht von allen lizenzierten Betreibern bereitgestellt.

Technische Standards gewinnen für das Jahr 2026 zunehmend an Bedeutung

Auch die Diskussion über die technologischen Mindeststandards gewinnt an Bedeutung. Ein Grund dafür ist das stetige Wachstum digitaler Systeme und die dadurch wachsende Rolle. Laut EGBA (European Gaming and Gambling Association) wurden im Jahr 2024 circa 39 % des Glücksspielumsatzes der EU durch Online Casinos und weitere digitale Segmente generiert. Gleichzeitig hat die GGL im Jahr 2024 mehr als 165 Payment-Blocking-Prozesse gegen illegale Betreiber erfolgreich durchgeführt. Dies unterstreicht die wachsende Verbindung von Technik und Aufsicht.

Im Raum stehen mögliche Neuregelungen zu Schnittstellen zwischen Plattformen und Aufsichtsbehörden. Denkbar ist ein verpflichtendes Datenmodell, das Echtzeitinformationen über Spielverhalten, Sperrstatus und Zahlungsflüsse bereitstellt. Auch die Identitätsprüfung könnte verschärft werden, etwa durch verpflichtende biometrische Verfahren oder harmonisierte Dokumentenprüfung. Technische Standards sollen nicht nur Missbrauch verhindern, sondern auch die Vergleichbarkeit der Anbieter erhöhen.

Ausbau und Neuordnung des Spielerschutzes steht zur Debatte

Einer der Kernpunkte des Glücksspielstaatsvertrags ist der Schutz der Spieler. Die DHS weist darauf hin, dass digitale Spielformen ein höheres Risiko für problematisches Verhalten aufweisen als analoge Angebote. Vor allem aufgrund der schnellen Interaktion und der Verfügbarkeit zu jeder Zeit. Für das Jahr 2026 wird daher diskutiert, Einzahlungslimits, Verlustanzeige oder Sperrsysteme ausgeweitet werden.

Reformvorschläge umfassen strengere Pflichtinformationen zu Verlusthistorien, standardisierte Warnhinweise bei anhaltend auffälligem Verhalten und die verpflichtende Integration zusätzlicher Pausenzeiten. Einige Bundesländer plädieren für ein zentrales Datencockpit, in dem Nutzungsintensität in Echtzeit angezeigt werden. Ein Modell, das bereits in ersten Entwürfen diskutiert wird.

In politischen Arbeitsgruppen werden derzeit folgende Maßnahmen besonders hervorgehoben:

• Darstellung individueller Einsatz- und Verlustdaten im Nutzerkonto
• Ausweitung der OASIS-Verfügbarkeit auf weitere verbundene digitale Angebote
• Warnhinweise mit festgelegten Interventionsmustern bei Risikoindikatoren
• Einheitliche technische Vorgaben für Betreiber, die Social-Features oder Community-Elemente integrieren

Diese Vorschläge sollen die Prävention stärken und gleichzeitig die Messbarkeit der Schutzmechanismen verbessern.

Die Perspektive für lizenzierte Betreiber und die Marktstruktur

Für lizenzierte Anbieter dürfte eine Reform Potenzial als auch Herausforderungen mit sich bringen. Einerseits könnten klare Regeln und höhere Transparenz Vertrauen stärken und langfristig zu stabileren Marktstrukturen führen. Andererseits steigen die Anforderungen an Compliance, Datensicherheit und technische Infrastruktur.

Der deutsche Markt gilt innerhalb Europas als einer der am stärksten regulierten. Daten von H2 Gambling Capital zeigen, dass Länder mit strikter, aber klar umsetzbarer Aufsicht langfristig höhere Onshore-Raten erreichen. Der Online-Marktanteil legaler deutscher Angebote lag 2024 unter dem europäischen Durchschnitt, was Handlungsbedarf verdeutlicht.

Überarbeitung des Glücksspielstaatsvertrags könnte zum Wendepunkt werden 

Die Diskussionen über Technik, Prävention, Transparenz und Zahlungswege zeigen, wie komplex der Regulierungsrahmen inzwischen ist. Zugleich bietet eine Modernisierung des Gesetzes die Chance, den legalen Markt zu stärken, Missbrauch einzudämmen und Schutzstandards zu präzisieren. Die kommenden Monate werden zeigen, welche Schwerpunkte Politik und Aufsicht setzen und wie sich Deutschland im europäischen Vergleich positioniert. 

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